Text und Bild von Wolfgang Masur
Volksstimme, Mittwoch, 5. Dezember 2018, Seite 19, Elb-Havel-Echo
Der Havelberger Heimatverein hatte zum diesjährigen Abschluss der plattdeutschen Nachmittage in den Paradiessaal am Dom eingeladen
Trotz der vielen Veranstaltungen, die am Wochenende in der Region stattfanden, war der vorweihnachtliche Plattnachmittag des Havelberger Heimatvereins gut besucht.
Havelberg • Im weihnachtlich geschmückten Paradiessaal des Havelberger Dom begrüßte die plattdeutsche Singegruppe, unter der musikalischen Leitung von Eckard Glasow, mit dem „Good’n Oabend, schön Oabend, de Wiehnacht kümmt bald“ die Freunde der plattdeutschen Sprache aus Nah und Fern. Christina Blume begleitete die Singegruppe auf der Gitarre.
Mit den Worten: „An diesem ersten Adventswochenende sind viele Gäste gekommen, um sich gemütlich bei Kaffee und Kuchen sowie der Plattsnackerie un Singerie auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Eine besondere Freude ist es, dass unsere Sangesfreundin Margitta Piontek nach langer Krankheit heute wieder mitsingt“, begrüßte die Leiterin der Plattsnacker, Heide Schumann, die Besucher. Sie sprach auch die Verbundenheit zu den Plattdeutschfreunden aus der Umgebung an und begrüßte Annemarie Ostermeier aus Kyritz, Manfred Nebelin aus Quitzöbel sowie Edith Läufer und Elke Joachim aus Klietz. Die Jugend war durch Antonia Lösch vertreten, die am heutigen Dienstag zum Landeswettbewerb nach Magdeburg fährt. Heide Schumann bedankte sich bei Küster Andreas Engel, der den Nachmittag im Paradiessaal vorbereitet hatte, und bei den zahlreichen Frauen, die den leckeren Kuchen gebacken hatten.
Mit einer dreiteiligen Geschichte, die schon über einhundert Jahre alt ist, bei dem sie in den kleinen Pausen von Eckard Glasow am Keyboard begleitet wurde, erfreute Heide Schumann die Anwesenden. Plattdeutsche Geschichten und Gedichte veranlassten die Zuhörer immer wieder zum Applaudieren und oft hallte auch ein lautes Lachen durch den Paradiessaal. Heide Schumann und Antonia Lösch füllten die kleinen musikalischen Pausen mit plattdeutschen Gedichten aus.
Plasteauto hupt auf dem „Pott“
Der Quitzöbler Manfred Nebelin überzeugte mit kräftiger Stimme in seinem Beitrag über das Fürchten und einem Gedicht vom Weihnachtsmarkt. Edith Läufer hatte in ihrer Kurzgeschichte auf Platt festgestellt, das es im Leben oft rauf und runter geht. Sie erzählte aber auch noch eine private lustige Begebenheit vom Läuferhof. Weihnachtliche Lieder und auch den weißen Winterzauber brachten die Singegruppe zu Gehör. Beim „Süßer die Glocken nie klingen“ sangen alle Gäste mit und die Vorweihnachtszeit wurde durch das erste brennende Licht am Adventskranz im Paradiessaal unterstrichen. Annemarie Ostermeier war in ihrem tollen Beitrag nicht nur auf dem Weihnachtsmarkt, sondern sie erzählte auch von einem Kind, das ein Plasteauto verschluckte und auf dem „Pott“ kündigte sich das Plasteauto mit „Hupen“ wieder an.
Nächster Platttreff im Frühjahr 2019
Den musikalischen Schlusspunkt bildeten die Worte: „Wi wünschen nu frohe Wiehnacht un ean Goodet nieget Joahr!“ Für alle Plattsnacker und der plattdeutschen Singegruppe gab es viel Applaus und der gemütliche, vorweihnachtliche Nachmittag ging viel zu schnell zu Ende.
Der nächste Plattnachmittag findet dann im Frühjahr statt und wird, so wie immer, rechtzeitig angekündigt.