Datum/Zeit
Date(s) - 28/08/2023
19:00 - 21:00
Veranstaltungsort
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg
Kategorien
Liebe Freunde unseres Hauses!
Seddin: Überraschungen im Umfeld des Königsgrabes. Ist das wirklich so alt, oder doch noch älter? – so lautet der Titel des kommenden Vortragsabends im Stadt- und Regionalmuseum in Perleberg mit Dr. Immo Heske von der Georg-August-Universität Göttingen, Montag, den 28. August 2023 um 19:00 Uhr. Dieser Tage beginnt eine Studentengruppe der Georg-August-Universität Göttingen mit erneuten Grabungen im Umfeld des Königsgrabes bei Seddin. Interessenten erfahren bereits am Sonntag, dem 20. August 2023 um 15 Uhr bei einem Vortrag im Schlossmuseum Wolfshagen von ersten Ergebnissen der aktuellen Grabungsarbeiten.
Am 28. August 2023 um 19 Uhr referiert Dr. Immo Heske dann nach einer weiteren Grabungswoche exklusiv für die Freunde unseres Hauses über die jetzt beginnenden archäologischen Grabungen im Umfeld des bronzezeitlichen Grabhügels. Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich zu dem spannenden Abend im Museumshof nach Perleberg ein.
Spätestens seit 1899 ist die Prignitz hochsensibilisiert, wenn es um archäologische Themen und Funde ging und geht. Das damals entdeckte Königsgrab wurde zum festen Bestandteil der Wissensvermittlung in den Schulen und durfte in keinem Heimatkundeunterricht fehlen. Seddin wurde zu einer wahren Wallfahrtsstätte für Schulklassen, Archäologen und Touristen und auch die Fachliteratur widmete sich seither und bis heute ungebrochen intensiv dem Bronzezeitgrab von Seddin. Der damalige Landrat Traugott von Jagow (1865-1941) ordnete zudem an, archäologische Funde im Kreis zu behalten und in den 1904 und 1905 gegründeten Museen zu Havelberg und Perleberg abzuliefern. Dieses Bestreben wurde auch von der Presse unterstützt. So wurde 1911 in den Prignitzer Nachrichten dazu aufgerufen, „Altertümer nicht an das Märkische Museum in Berlin zu geben, sondern in der Heimat zu belassen: ‚… traurig genug, daß der wichtigste Fund der Prignitz (Seddin) schon Eigentum der Stadt Berlin geworden ist … der Prignitzer hat keine Veranlassung, der Stadt Berlin an Geschenken etwas zuzuwenden.“
Die zu Beginn der 1930er Jahre durch Frau Dr. Waldtraut Bohm (1890-1969) geleitete archäologische Landesaufnahme im Kreis Westprignitz, die viele Funde und noch mehr Erkenntnisse zur vorgeschichtlichen Siedlungstätigkeit in unserer Heimat ergab, schärfte das Bewusstsein der Prignitzer für archäologische Themen und daher beherbergt unser Museum bis heute eine der umfangreichsten archäologischen Sammlungen der Mark Brandenburg überhaupt. Als 1930 schließlich Nachbildungen der Funde aus dem Königsgrab auch in das Perleberger Museum gelangten, konnte damit eine bis dahin schmerzlich empfundene Lücke in der Präsentation der Bronzezeit im Museum geschlossen werden.
Auch in diesem Sommer ist wieder eine Gruppe junger Studenten der Georg-August-Universität Göttingen unter der Leitung von Dr. Immo Heske im Umfeld des Königsgrabes einige Wochen aktiv und mit gezielten Grabungen den Geheimnissen des Platzes auf der Spur. Immo Heske, Kustos der Lehrsammlung des Seminars für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen berichtet in seinem Vortrag „brandaktuell“ über die aktuellen Ausgrabungen im Umfeld des Königsgrabes.
Am Vortragsabend am 28. August in Perleberg sorgt die Freiwillige Feuerwehr Spiegelhagen mit Getränken und Gegrilltem für das leibliche Wohl und eine gemütliche Atmosphäre auf dem Museumshof. Der Eintritt (Versorgung exkl.) kostet für den Abend 5 €, ermäßigt 3 €.
Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter museum@stadt-perleberg.de an.