Vortragsabend über die Plattenburg im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg

Datum/Zeit
Date(s) - 15/07/2024
18:00 - 20:30

Veranstaltungsort
Stadt- und Regionalmuseum Perleberg

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Die Geschichte der einst markgräflichen Burg beginnt in der Zeit der deutschen Besiedlung der Prignitz um 1200. 1319 tritt sie mit ihrer ersten urkundlichen Erwähnung in das Licht der Geschichte, als sie vom Markgrafen Waldemar für 600 Mark Silber an Bischof Reiner von Havelberg und die dortige Stiftskirche verkauft wurde. Seit dieser Zeit war die Burg dauerhaft bewohnt. Die Havelberger Bischöfe erkoren die versteckt im Wald liegende Wasserburg zu ihrer Sommerresidenz und bauten die markgräfliche Kernburg nach und nach – seit 1383 im Zusammenhang mit der Entwicklung Wilsnacks als Wallfahrtsort – für diesen Zweck aus.
Mit der Reformation in der Mark Brandenburg seit 1539, der folgenden Säkularisierung und dem Tod des letzten Havelberger Bischofs Busso II. von Alvensleben 1542 endete die bischöfliche Zeit und Burg und Herrschaft fielen an den Kurfürsten Joachim II. Dieser verpfändete sie zunächst 1552 an seinen Oberstkämmerer Matthias von Saldern, um sie ihm dann schließlich 1560 zusammen mit der Stadt Wilsnack erb- und eigentümlich zu verschreiben. Seit dieser Zeit bis zu ihrer willkürlichen Enteignung im September 1945 blieb die Familie von Saldern Eigentümer der Plattenburg. Sie war es, die der Burg ihr bis heute erhaltenes und so gern von den Besuchern bestauntes archi-tektonisches und baukünstlerisches Gepräge verlieh.
Unmittelbar nach Kriegsende 1945 war die Plattenburg zunächst vielen Vertriebenen aus dem Deutschen Osten Notquartier und ein Stück neue Heimat; ein Gedenkstein von 1995 vor dem Knappenhaus erinnert daran. 1946 diente der Rittersaal der Burg gar als Kulisse für den DEFA-Film „Freies Land“. Bald darauf wurde die Burg unterschiedlichsten Rechtsträgern mit ganz verschiedenen Nutzungen zugeordnet, so z. B. der Reichsbahndirektion Halle, die in der Oberburg ein Kinderferienlager eingerichtet hatte, das bis 1991 existierte. Seit 1991 bewirtschaftete der Förderverein gemeinsam mit der Gemeinde die Burg, seit 2000 unterstützt von Pächtern. 1996 gelang es Verein und Gemeinde, alle Besitzanteile an der Burg in die Hand der Gemeinde zusammenzuführen, was die bauliche Instandsetzung und Restaurierung der verschiedenen Gebäude mit großen Schritten voranbrachte.

Quelle: Stadt- und Regionalmuseum Perleberg, E-Mail vom 08.07.2024 | 10:35 Uhr

Für den Vortrag am 15. Juli 2024 um 19 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum bitten wir wie immer um rechtzeitige Anmeldung via Telefon 03876/781422 oder E-Mail museum@stadt-perleberg.de.

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